„Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thess 5,21) lautet die neue Jahreslosung. Wegen seiner prägnanten Ansprache wurde der Text der Einheitsübersetzung durch die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen ausgewählt.
Was wollen uns Paulus und seine Mitautoren Silvanus und Timotheus sagen?
Sollen wir die Dinge mit einer Checkliste und einem Faktencheck prüfen? Nein! Darum geht es Paulus nicht. Er sieht es von der positiven Seite. Wir sollen das Gute in Gottes Wort erkennen, es herausfiltern, es leben.
Der Apostel mahnt geschwisterliche Liebe und Geduld untereinander an. Nicht dem Bösen, sondern dem Guten soll nachgegangen werden. Undankbarkeit ist keine christliche Tugend, Dankbarkeit wohl.
„Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles …“
Und wofür das Ganze? Um am Ende der Tage möglichst untadelig dazustehen, dem Willen Gottes entsprechend gelebt zu haben?! Es geht um das Bekenntnis zu Jesus Christus.
Wie sah es damals in Thessaloniki aus?
Eine schwierige Gemeinde war es wohl nicht. Paulus hat viel Lob für die Lebensweise der christlichen Geschwister. Moderat sind die Ermahnungen im Text, so scheint es.
Aber war es wirklich so?
Was hat der Text der Jahreslosung mit uns zu tun?
Er lädt ein zum Perspektivwechsel. Wir sind angehalten uns selbst zu prüfen. Entspricht mein Handeln dem Willen Gottes? Wo macht mich mein Glauben stark und bewirkt Gutes? Wo bin ich eher schwach und durch die Sünde von Gott getrennt?
Das sollen wir erkennen und uns entsprechend dem Willen Gottes ausrichten.
Vielleicht gelingt uns das im neuen Jahr.
Ihnen allen wünsche ich ein gesegnetes Jahr 2025!
Ihr Tino Mehner
Vorsitzender des Kirchengemeinderats
Quelle: Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Bergen auf Rügen, Ausgabe Dezember 2024/Januar/Februar 2025